Die Anerkennung, die Oberbürgermeister Uwe Schneidewind den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern und den leitenden Mitarbeiter*innen des CVJM Wuppertal-Oberbarmen entgegenbrachte, wurde als sehr wohltuend empfunden. Beim Festakt zum 175-jährigen Bestehen des Vereins sagte der Politiker: „Sie sind ein wunderbarer Partner, auf den wir uns stützen können.“ Der gute Geist des CVJM Oberbarmen strahle aus in den Stadtteil, und diese Energie entfalte sich immer weiter. „Ich möchte Danke sagen allen Ehrenamtlichen und auch den Hauptamtlichen, die diesen Geist voranbringen“, betonte der prominente Festredner am späten Nachmittag des 9. November im großen Saal des CVJM-Hauses.
Zuvor hatte der Vorsitzende Salvatore Giancani die vielen geladenen Gäste begrüßt. Die Mitarbeitenden in diesem Verein seien für die Menschen im Stadtteil da, um ganz konkret im Leben von Kindern, Teenagern und Erwachsenen positiv zu wirken. Dabei müsse man auch seine Ziele erweitern und neue Arbeitsbereiche annehmen. Bernd Schäckermann, Geschäftsführer des CVJM Oberbarmen und Moderator der Feierstunde, holte Kinder aus den beiden CVJM-Kitas ins Rampenlicht. Sie hatten zusammen mit Erzieherinnen Lieder eingeübt. Aus dem Gesang und den Gesten der Kinder erfuhren die Gäste, dass sie Volltreffer Gottes seien und dass Gott seine Hände über sie halte.
Das erfreute das Publikum ebenso wie die berührenden, exzellent vorgetragenen Lieder, die Andrea Stanescu sang. Ihr Bruder Robert begleitete sie am E-Piano. Die beiden Teenager kennen den CVJM Oberbarmen aus ihrer Zeit im Offenen Ganztag und begeisterten alle mit ihrem musikalischen Können. Einen kurzweiligen, sehr willkommenen Show-Act gestaltete „Social Movements“, die Tanzgruppe des CVJM Oberbarmen, die zweimal pro Woche im Rahmen der Offenen Tür für Teens unter der Leitung von Kim Lange trainiert.
Stefan Kühn, der ehemalige Sozialdezernent der Stadt Wuppertal, wurde als ein besonderer und langjähriger Freund des Vereins ans Rednerpult gebeten. Er erkannte in Bezug auf die Jahre 1849 und 2024 Gemeinsamkeiten in der gesellschaftlichen Situation: Armut und Wohnungsnot zum Beispiel, struktureller Wandel oder Zuwanderung und Entwurzelung. Die Antworten, die der Männer- und Jünglingsverein damals gab, würden auch heute die Vereinsarbeit ausmachen: Bildungsangebote; christliche Nächstenliebe, die sich an alle richtet; ein für alle offenes Haus; Räume für junge Menschen, in denen eine Verwurzelung gelingt und in denen Freizeitangebote vielfältige Chancen ermöglichen.
Unabhängig von der Arbeit vor Ort ist der CVJM Oberbarmen Teil der deutschlandweiten CVJM-Familie. Vom CVJM-Gesamtverband mit Sitz in Kassel war Claudia Kuhn nach Wuppertal gekommen. Sie hatte ihre berufliche Laufbahn im CVJM Oberbarmen begonnen und arbeitet in Kassel als Referentin für CVJM-Arbeit in Deutschland und für weltweite Projekte. „Bleibt vielfältig unterwegs, bleibt Partner für Kinder und erwartet dabei große Dinge von Gott.“ Das gab sie allen mit auf den Weg, die die Vereinsarbeit derzeit gestalten und verantworten.
Ein herzlicher Gruß wurde den Anwesenden vom leider abwesenden Hans-Erich Richling ausgerichtet. Er hatte die Geschichte des CVJM Oberbarmen von 1849 bis 1972 recherchiert und aufgeschrieben. Sein Buch „Seit 1849 mit Gott unterwegs in Oberbarmen“ war die ideale Quelle für ein Quiz. Mit zehn Fragen blickte Astrid Schäckermann zusammen mit den Gästen in die Vergangenheit des Christlichen Vereins Junger Menschen Wuppertal-Oberbarmen. Es konnte zum Beispiel geraten werden, warum sich 1947 zwei ehemals selbstständige CVJM zusammengeschlossen hatten und ob an Heiligabend oder am Jahrestag der Vereinsgründung regelmäßig ein großes Fest für hunderte Menschen veranstaltet worden war.
Nach dem unterhaltsamen Programm im Saal des CVJM-Hauses standen in der Cafeteria Getränke und ein Imbiss bereit. Zuhören und Applaudieren wurden abgelöst von Essen, Trinken und Miteinander-Reden.