Während der feierlichen Eröffnung am Freitag, 19. August, erhielt der BOB-Campus einige neue Bezeichnungen. Er sei ein „Magnet für den Stadtteil“, ein „Dornröschenschloss, das zum Leben erweckt worden ist“, ein „Wunder von Oberbarmen“. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind verglich die Eröffnungsfeier mit einer Symphonie, der ersten von hoffentlich vielen Aufführungen im „Konzerthaus für den Stadtteil“, womit er ebenfalls den BOB-Campus meinte. In dieser „Symphonie“ spielten Musikerinnen und Musiker der Wuppertaler Symphoniker schwungvolle klassische Stücke, teilweise zusammen mit Percussion-Künstlern aus Oberbarmen.
Die Begeisterung der Rednerinnen und Redner auf der Bühne galt der ehemaligen Textilfabrik Bünger Oberbarmen. Sie wurde auf Initiative und mit Know-how sowie finanziellen Mitteln der „Montag Stiftung Urbane Räume“ in einen Ort der Begegnung und des gemeinsamen Lernens umgewandelt. Ebenfalls Großartiges geleistet haben die „raumwerk.architekten“ aus Köln, die ein dunkles, quasi verschlossenes Gebäude so geöffnet haben, dass die Vergangenheit in den lichtdurchfluteten Etagen noch ein wenig durchscheint.
Transparente Fassade
Johanna Debik, Geschäftsführerin der gemeinnützigen Gesellschaft „Urbane Nachbarschaft BOB“, erklärte den Sinn der modernen transparenten Fassade so: Sie sende positive Nachrichten aus dem Gebäude hinaus und aus der Nachbarschaft in das Gebäude hinein. Die neuen Räume seien keine Antworten, sie fragten eher, wie Teilhabe im Stadtteil gelingen könne. Zum auffälligen Äußeren des Campus gehört auch eine zitronengelbe Streckmetall-Fassade am äußeren Treppenhaus und an der Dachterrasse.
Bevor sich die „Montag Stiftung Urbane Räume“ für das millionenschwere Bauprojekt mitten in Oberbarmen entschied, informierte sie sich umfassend über den Stadtteil. Welches Potenzial in der Vielfalt an Nationalitäten und den schon bestehenden Strukturen stecke, davon hätten sie insbesondere Gespräche mit dem CVJM Oberbarmen überzeugt, sagte Johanna Debik während der Eröffnungsfeier. Bernd Schäckermann und Eva Grapentin hatten sich vor allem zu Beginn des Vorhabens viel Zeit für den Austausch mit den Mitarbeitenden der Stiftung genommen.
CVJM-KITA und Kunsträume
Zum BOB-Campus gehören auf insgesamt 5.500 Quadratmetern eine Kita mit mehr als 50 Plätzen, die der CVJM Oberbarmen betreibt, Kunst- und Werkräume für die Max-Planck-Realschule, die Stadtteil-Bibliothek, Büros und Gewerberäume, Wohnungen, eine Dachterrasse mit phänomenalem Ausblick und eine große Nachbarschaftsetage mit einer mobilen Viertelsküche zum gemeinsamen Kochen. Geplant sind Räume für die Betreuung von Grundschulkindern, die ebenfalls der CVJM Oberbarmen verantworten wird. Ganz unterschiedliche Menschen aus Oberbarmen haben sich als BOB-Botschafter*innen gewinnen lassen, um gemeinsam mit der Projektgesellschaft das Nutzungskonzept zu konkretisieren.
Nach dem Festakt am Freitagnachmittag gegen 16:30 Uhr öffnete auch die CVJM-KITA im BOB-Campus ihre Türen für die Nachbarschaft – bis 18:30 Uhr. Die Kita war ein Teil der QR-Code Tour durch den BOB-Campus. Viele interessierte Personen kamen, schauten sich in den hellen, wunderschön eingerichteten Räumen um und stellten jede Menge Fragen. Die Mitarbeiter*innen der Kita standen Rede und Antwort. Das Klettergerüst und die Aussicht von der Außenterrasse der Kita kamen bei Klein und Groß super an, wie auch die Muffins und die Pizzabrötchen. Insgesamt war es eine sehr gelungene Kita-Eröffnung.
Auch am Samstag, 20. August, war der BOB-Campus geöffnet und lud zu etlichen Mitmach-Aktionen ein. Noch im Bau befindet sich der Nachbarschaftspark, der in Zusammenarbeit mit der Stadt Wuppertal entsteht. Seine Gartenterrassen können später von Initiativen und Gruppen aus Oberbarmen genutzt werden.