Ein Vorbild im Glauben und Leben, das bis ins hohe Alter ein aktiver CVJM-Mitarbeiter war, ist am 9. Januar 2024 gestorben: Otto F. Menge. Er wurde 88 Jahre alt. Der Vorsitzende des CVJM Oberbarmen, Salvatore Giancani, würdigt ihn so: „Otto F. Menge war sein ganzes Leben lang aktiver ehrenamtlicher CVJMer mit Leib und Seele und bis zuletzt in unserem Verein aktiv. Mit ihm verliert unsere CVJM-Familie ein Urgestein unseres Vereins, einen wertvollen Ratgeber und einen guten Freund. In diesen sehr traurigen Tagen sind meine Gedanken und Gebete bei Otto’s Familie und Freunden. Otto wird uns im CVJM sehr fehlen und wir werden in stets in liebevoller Erinnerung behalten.“
Die Trauerfeier und Beisetzung finden am Donnerstag, den 18. Januar, statt. Der Gottesdienst beginnt um 14 Uhr in der Auferstehungskirche auf dem Friedhof Norrenberg, Theodor-Fontane-Straße in Wuppertal-Heckinghausen.
Otto F. Menge wurde 1967 zum stellvertretenden Vorsitzen des CVJM Oberbarmen gewählt und 1974 zum Vorsitzenden. In diesem Amt engagierte er sich rund 23 Jahre für den Verein. Auf eigenen Wunsch kandidierte er 1998 nicht mehr für den Vorstand, seine Nachfolgerin wurde Regine Richling. Auch an der Entwicklung des CVJM-Gesamtverbandes und der Arbeitsgemeinschaft (AG) der CVJM Deutschlands war Otto Menge über Jahrzehnte beteiligt, denn er arbeitete ehrenamtlich in verschiedenen Gremien mit.
Otto brauchte aber kein Vorstands- oder sonstiges Amt, um für den CVJM und die Menschen in Oberbarmen da zu sein. Er gestaltete bis zum Beginn seiner Krankheit im Jahr 2023 Gebetsabende, hielt Andachten und war Teil des „Freitags-um-8“-Kreises. Er kam einmal pro Woche vormittags ins CVJM-Haus zu einer kleinen Gebetsgemeinschaft, danach saß er oft mit Kindern des Offenen Ganztags am Tisch, aß mit ihnen zu Mittag und unterhielt sich mit ihnen.
Vivienne Pätzold, die die christliche Jugendarbeit im CVJM Oberbarmen verantwortet, vermisst nun einen ganz besonderen Menschen: „Ich habe Otto als Menschen kennengelernt, der sich immer tief glaubend, optimistisch und hoffnungsvoll für das Wohl der anderen eingesetzt und interessiert hat. Als ich ihn vor einigen Wochen im Seniorenheim besucht habe, ist trotz aller Schwäche genau das geblieben: Statt über seine Situation zu klagen oder den Mut zu verlieren, hat er sich nach dem CVJM erkundigt, nach den Kindern, Mitarbeitenden und nach mir. Unsere Dienstagstreffen, seine Ratschläge und seine unbändige Zuversicht werden mir sehr fehlen, obgleich sie als Inspiration zurückbleiben.“
Siegbert Spieß leitet zusammen mit seiner Frau Inge den „Freitags um 8“-Kreis, der ein zentraler Treffpunkt für die älteren aktiven Vereinsmitglieder ist. Er und Otto Menge haben über Jahrzehnte im Vorstand zusammengearbeitet. „Der tiefe Glaube von Otto hat mich immer beeindruckt“, sagt Siegbert. „Unsere gemeinsame Anstrengung, das Wohnheim in ein Wohnhaus umzubauen, und das Gottvertrauen dabei waren mir Vorbild. Otto ist für mich ein CVJM-Urgestein. Ich danke ihm für die vielen gemeinsamen Jahre.“
Eva Grapentin, die Anfang 2023 in der Funktion der pädagogischen Leitung des CVJM Oberbarmen in den Ruhestand verabschiedet wurde, ist von der Beharrlichkeit des Verstorbenen beeindruckt: „Viele Jahre kam Otto regelmäßig einmal in der Woche zum Gebet in den Verein. Er war immer interessiert zu hören, welche Neuigkeiten es gab, wo wir als Mitarbeiter Hilfe brauchten oder welche Probleme mit Kindern oder Eltern aufgetaucht waren, um mit uns dafür zu beten. Aber auch private Gebetsanliegen haben wir miteinander ausgetauscht. Oft rief er einige Tage später an, um zu hören, ‚wie es denn gelaufen ist‘. Ich habe einen lieben Freund verloren und der Verein einen treuen Beter.“
Auch der Geschäftsführer des CVJM Oberbarmen, Bernd Schäckermann, sieht in Otto Menge ein Vorbild: „Die Arbeit im CVJM Oberbarmen hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr gewandelt. Otto war allen neuen Entwicklungen gegenüber sehr offen und hat sich nicht nur interessiert, sondern alles sehr wohlwollend begleitet und unterstützt. Dabei hatte er nicht nur die vielen, auch neuen Mitarbeitenden im Blick, sondern auch viele der Kinder, die im Rahmen der Offenen Ganztagsgrundschule vom und im CVJM betreut werden.
Wir vermissen Otto und sind sehr traurig.