Im Alter von 77 Jahren ist am 23. Februar 2024 Regine Richling gestorben. Über Jahrzehnte hat sie sich ehrenamtlich für die Interessen von Kindern und Jugendlichen eingesetzt und im Vorstand des CVJM Oberbarmen verantwortlich mitgearbeitet. Ihr Nachfolger als 1. Vorsitzende des Vereins wurde im Jahr 2012 Salvatore Giancani. Er schreibt über sie: „Innerhalb von sehr kurzer Zeit müssen wir uns in diesem Jahr erneut von einem CVJM-Urgestein mit Leib und Seele verabschieden. Regine Richling ist am vergangenen Wochenende verstorben und wir trauern um eine ganz besondere Frau, ohne die unser CVJM nicht das wäre, was er heute ist. Meine Gedanken und Gebete sind in diesen Tagen bei ihrem Mann Hans-Erich sowie seiner gesamten Familie. Regine war ihr Leben lang in unserem CVJM ehrenamtlich aktiv, unter anderem über viele Jahrzehnte im Vorstand und 14 Jahre als Vorsitzende unseres Vereins. Unermüdlich engagierte sie sich unter anderen in diversen Gremien, um ihren und unseren CVJM zu vertreten, ins Gespräch zu bringen und als relevanten Partner in unserem Stadtteil zu positionieren. Mit ihr verliert unsere CVJM-Familie eine der größten Fürsprecherinnen für die Kinder- und Jugendarbeit in Oberbarmen sowie eine sehr gute Freundin, die ich stets in liebevoller Erinnerung behalten werde.“

Regine und Hans-Erich Richling im Jahr 2019 bei einem Ausflug des „Freitags um 8“-Kreises

Bernd Schäckermann, Geschäftsführer des CVJM Oberbarmen, arbeitete zehn Jahre eng mit Regine Richling zusammen. Auch er erinnert sich an sie als eine Persönlichkeit mit großer Gestaltungskraft: „Die heutige Arbeit im CVJM Oberbarmen wäre in dieser Form nicht zustande gekommen, wenn Regine nicht während ihrer Amtszeit als Vorsitzende in zahlreichen politischen und kirchlichen Gremien aktiv gewesen wäre. Sie schaffte damit einerseits den Zugang zu vielen Netzwerken und brachte den CVJM andererseits auch immer ins Bewusstsein von Politik und Verwaltung. Davon profitieren wir heute, denn der CVJM Oberbarmen ist in der Stadt präsent. Ohne ihr Engagement und ihren Mut, für den CVJM Oberbarmen neue Arbeitsbereiche und Projekte zu erschließen, wären viele Dinge nicht realisiert worden. Zum Beispiel die Offene Ganztagsgrundschule und unser ehemaliges Projekt in Zusammenarbeit mit dem Türkischen Kultur- und Bildungszentrum. In Deutschland waren wir einer der ersten CVJM, die sich im Bereich ‚Jugendarbeit und Schule‘ als Träger eines schulischen Angebots verbindlich einbrachten. Regines Handeln war von großem Vertrauen in die Menschen geprägt. Sie dachte stets positiv und sah bei Problemlösungen das Gute einer Sache, um es zu nutzen.“

Regine Richling (li.) bei der Eröffnung des Internetcafés im CVJM Oberbarmen im Jahr 2000

Im Jahr 1972 hatte die Jahreshauptversammlung eine neue Satzung beschlossen. Erstmals durften Mädchen und Frauen Mitglieder werden. Seit 1972 heißt der CVJM Oberbarmen Christlicher Verein Junger Menschen statt Junger Männer. Regine Richling war die erste Frau im Vorstand. 1985 wurde sie zur 2. Vorsitzenden gewählt und 1998 zur Vorsitzenden. Sie engagierte sich viele Jahre im Ausschuss für Jugendpolitik im CVJM Gesamtverband und im gleichen Ausschuss des CVJM-Westbundes. Sie leitete von 1992 bis 2009 als Gründungsvorsitzende die Trägerkonferenz der Offenen Jugendarbeit in Wuppertal und vertrat von 1994 bis 2009 die offene Jugendarbeit als Sachkundige Bürgerin im Jugendhilfeausschuss. Im Jahr 1999 wurde ihr von der Stadt Wuppertal der „Wuppertaler“ verliehen. Diese Ehrung wird Menschen zuteil, die in herausragender Weise Aufgaben im Interesse des Gemeinwohls übernehmen.

Schon während der Jahre ihrer schweren Krankheit haben wir Regine im Verein vermisst und sind sehr traurig über ihren Tod.

Regine beim Sommerfest des CVJM Wuppertal-Oberbarmen im Jahr 2013
Menschen von der Wichtigkeit Offener Kinder- und Jugendarbeit zu überzeugen, war ein großes Anliegen von Regine Richling
Regine Richling im Jahr 1999 neben Otto F. Menge (Mitte). Er war von 1974 bis 1998 Vorsitzender des CVJM Oberbarmen und starb am 9. Januar 2024.